Zu Gast bei der ESA haben wir zunächst die Ausstellung Space Expo besucht. Der Sonnensystemsimulator am Anfang zeigt die Position der Planeten zum gewünschten Datum und gewährt auf Leuchttafeln Einblicke in den Weltraum. Die Exponate der Raumfahrt zeigen Einblicke über das besondere Alltagsleben im Orbit.
Bei der Station mit den physikalischen Versuchen erforsche ich mein Geschick beim Umgang mit den Steuerungsdüsen. Die Steuerung in der Schwerelosigkeit erfordert Fingerspitzengefühl, doch es gelingt, alle angegebenen Ziele beim ersten Versuch anzuvisieren. Beim simulierten Raketenstart müssen einige Kontrollanzeigen gleichzeitig im Auge gehalten werden. Das ist gar nicht so einfach und leider gelingt mir hierbei kein einziger Start – zum Glück gibt es auf der wahren Startrampe echte Experten dafür.
Die Versuche mit der Gravitation bringen uns näher an das Thema der Mondmissionen und zeigen, wie sich ein Astronaut mit der geringen Schwerkraft auf dem Mond fühlt. Nach dem Probeliegen im Inneren der Soyuz-Kapsel folgt schließlich das Raumlabor Columbus der ISS als begehbares 1:1 Modell und wir gewinnen einen direkten Eindruck von der Arbeit und dem Leben an Bord.
Im benachbarten ESTEC der ESA wird unter anderem für das Marsprogramm ExoMars geforscht. Die Entwicklung einer autarke Steuerung für eigene Entscheidungen des Marslanders ist wichtig, da durch die mehrere Minuten lange Signalverzögerung keine direkte Kommunikation möglich ist. Wir staunen auch über die Möglichkeit zum Bau einer Mondbasis mit Mondstaub als Baumaterial. Schließlich beeindruckt uns der wiederverwertbare Raumtransporter IXV (Intermediate eXperimental Vehicle) zur Rückführung von Bodenproben oder dem Rückflug von Astronauten aus der Umlaufbahn.
Die Raumfahrt ist ein spannendes Thema und zugegeben würde ich gerne einmal mitfliegen, im Orbit kreisen oder sogar einen Fuß auf Mond oder Mars setzen. Doch die Erforschung des Weltalls werde ich realistisch gesehen wohl weiterhin vom Erdboden aus machen. Dank der heute verfügbaren Teleskope ist der Blick in unsere eigene und andere, mir bisher unbekannte Galaxien aber ebenso spannend und ich bin froh, dass ich auf diese Weise dabei sein kann.