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Tutorial Beobachtungsbeginn

Das Teleskop betriebsbereit machen


Der Himmel ist wolkenlos und der Wetterbericht für die Nacht sieht gut aus. Die Ausrüstung befindet sich in handlichen Teilen am Beobachtungsplatz, da ein Transport so einfacher ist. Die folgenden Schritte sind jetzt notwendig, um das Teleskop betriebsbereit zu machen:


Justierung prüfen

Justierung für volle Teleskopleistung

 

Das Teleskop ist nach dem Aufbau, der Ausrichtung und der Auskühlphase fast einsatzbereit. Ein letzter, aber wichtiger Arbeitsschritt ist noch zu erledigen, bevor die Beobachtung beginnen kann. Durch den Transport oder Temperaturschwankungen kann sich die Lage des Hauptspiegel eines Newton Teleskops verstellen. Um die korrekte Ausrichtung des Haupt- und Sekundärspiegels zur optischen Achse sicher zu stellen, wird die Justierung durchgeführt. Dies ist ein einfacher Vorgang von 5 Minuten Dauer, der jedoch einige Male in der Wohnung geübt werden sollte. In der Regel ist nach dem Transport nur der Hauptspiegel zu korrigieren, da der Fangspiegel justierstabiler ist. Vor dem Aufbau sollte deshalb die Justierung noch einmal am Tage überprüft werden, um am Beobachtungsort weniger Aufwand zu haben.

 

Blick in den Okularauszug

 

Blick in den Okularauszug mit eingesetzter Filmdose: Fang- und Hauptspiegel müssen zueinander ausgerichtet sein Blick in den Okularauszug mit eingesetzter Filmdose: Fang- und Hauptspiegel müssen zueinander ausgerichtet sein Zur schnellen Überprüfung des Teleskopzustandes wird ohne eingesetztes Okular in den Okularauszug geschaut. Hierzu ist eine Justierhilfe von Vorteil. Es ist günstig, hierzu noch etwas Restlicht zur Verfügung zu haben oder es wird mit einer Rotlichtlampe in die Teleskopöffnung geleuchtet. Dieser Schritt kann deshalb eventuell auch direkt nach dem Aufbau durchgeführt werden. Am Rand sollten drei Ausbuchtungen zu sehen sein. Dies sind die Halteklammern des Hauptspiegels, die im Fangspiegel reflektiert werden. Sind nicht alle drei Klammern sichtbar, ist der Fangspiegel verstellt, was jedoch nur selten vorkommen sollte.

Es ist eine weitere Reflektion sichtbar, die in der Bildmitte stehen sollte. Dies ist der Fangspiegel, der vom Hauptspiegel reflektiert wird. Zur Orientierung befindet sich bei den meisten Teleskopen eine Markierung auf der Hauptspiegelmitte. Diese ist bei Dejustage in die Mitte des Einblickfeldes zu bringen, indem eine der drei Einstellschrauben am Tubusende vorsichtigt gedreht wird. Zur Hilfe kann auch ein Finger an den Rand der Teleskopöffnung gehalten werden, um die richtige Stellschraube zu finden: Der Finger muss sich an der Stelle mit der größten Abweichung von der Mitte befinden. Die am nächsten an dieser Position befindliche Schraube ist die Richtige.

Justierhilfe Filmdose

 

Selbstgebaute Justierhilfe aus Kleinbild-FilmdoseSelbstgebaute Justierhilfe aus Kleinbild-FilmdoseEin einfaches Hilfsmittel zur Justage ist die Verwendung einer Filmdose (Kleinbildfilm). Der Deckel wird durchbohrt und der Boden entfernt. Die Filmdose passt in einen 1,25 Zoll Okularauszug und erleichtert das oben beschriebene Zentrieren der Mittelmarkierung.

Die Justage kann auf viele Arten und mit unterschiedlichen Hilfsmitteln durchgeführt werden. Die verschiedenen Methoden werden im Artikel von Toni Mayer ausführlich und bebildert dargestellt, sowie auf der Internetseite von Mario Reisner beschrieben. Im Bereich Astronomiewissen ist
von Uwe Pilz eine sehr ausführliche Anleitung zur Justage mit einer Anleitung zum Bau einer Justierhilfe aus einer Filmdose zu finden. Welche Justiermethode für den Beobachter persönlich den größten Erfolg verspricht, muss der Beobachter im Laufe der Zeit durch Ausprobieren herausfinden. Für den Anfang ist eine Filmdose eine günstige und unkomplizierte Möglichkeit zur Teleskopjustierung.

 

Justage am Polarstern

 

Zum Abschluss des Justiervorganges wird zur Überprüfung und eventuellen Feinjustage die Abbildung am Stern geprüft. Der mit Maximalvergrößerung im Okular eingestellte Nordstern wird leicht unscharf gestellt. Der Stern sollte jetzt konzentrische Beugungsringe zeigen, die noch einmal geringfügig korrigiert werden können, falls diese elliptisch erscheinen. Auch das Seeing (Luftruhe) kann jetzt anhand der Bildbewegung des unscharf gestellten Sterns festgestellt werden.

Das Teleskop ist jetzt bereit für die Beobachtung und das erste Objekt der Beobachtungsnacht kann aufgesucht werden.