Sonnenbeobachtung im Weißlicht
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- Veröffentlicht am Sonntag, 20. April 2014 15:40
Für wolkenverhangene Nächte gibt eine Alternative: Die Sonnenbeobachtung am Tage bietet ein abwechslungsreiches Motiv und verdoppelt die mögliche Beobachtungszeit am Teleskop.
Am Nachmittag lädt die warme Frühlingssonne zur Beobachtung ein und ich mache das Teleskop bereit. Die Beachtung der Sicherheit ist bei der Sonnenbeobachtung Pflicht: Nur mit der Nutzung eines geeigneten Sonnenfilters ist eine direkte Beobachtung ungefährlich. Ich verwende hierzu einen Objektivsonnenfilter (ND5) aus einer speziellen Sonnenfilterfolie mit selbstgebauter Fassung. Nach dem Aufsetzen und Fixieren am Teleskop kann es nach einer abschließenden Sichtprüfung aller Komponenten losgehen.
Ich nutze zur Beobachtung das 7-21mm Zoomokular am 150/750 Newton Teleskop. Dies erlaubt bei der Sonnenbeobachtung die Einstellung des optimalen Bildausschnittes und interessante Details wie Sonnenflecken oder Fackelgebiete können durch Drehen am Okular schnell aus der Nähe betrachtet werden.
Die Photosphäre der Sonne ist diesmal relativ unauffällig und zeigt nur einige kleine Sonnenflecken. Bei genauem Hinsehen ist jedoch die Granulation als Muster aus kleinen Blasen erkennbar. Zum Rand der Sonnenscheibe sind Fackelgebiete als helle Verästelungen sichtbar. Ich verwende visuell zusätzlich zum ND5-Sonnenfilter auch einen Gelbfilter (#8) und einen variablen Polfilter, um einen besseren Kontrast und einen schöneren Eindruck des Sonnenbildes zu bekommen.
Im Gegensatz zu den in der Regel kalten Nächten erlaubt die Sonnenbeobachtung eine Teleskopnutzung bei warmen Sonnenschein und macht die Beobachtung von den Rahmenbedingungen angenehmer. Auch "ungeduldige" Mitbeobachter ohne Teleskoperfahrung können hier ein sofortiges Ergebnis sehen.