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Mondbeobachtung: Vor Anker in der Regenbogenbucht

Veröffentlicht am Sonntag, 23. Februar 2014 15:15

Interessante Formationen: Regenmeer und Regenbogenbucht im Nord-WestenInteressante Formationen: Regenmeer und Regenbogenbucht im Nord-WestenDie Nacht ist klar und kalt. Der leichte Wind sorgt für gefühlte Minusgrade, obwohl das Thermometer noch + 5 °C zeigt. Der 10 Tage alte Mond steht in den frühen Abendstunden schon hoch am Himmel und lädt zur Erkundung der Regenbogenbucht ein.

Mit dem kleinen 80 mm Refraktor auf azimutaler Montierung suche ich die nordwestliche Regenbogenbucht Sinus Iridum auf. Die Formation befindet sich in der Nähe des Terminators und fällt bereits mit bloßem Auge durch das Gebirge Montes Jura auf, welches die Bucht an der Nord-West Seite umschließt.

Mit dem 6mm Okular und der 2-fach Barlowlinse bewege ich mich bei dem f/5-Refraktor im Grenzbereich der optischen Leistung, dennoch wird der sich einschleichende Farbfehler von mir noch nicht als störend empfunden und bleibt für diese Beobachtung akzeptabel. Ich verzichte auf den Einsatz eines Gelbfilters, um einen authentischen Eindruck zu behalten und die Mondfarbe nicht weiter zu beeinträchtigten.

Ein Graufilter ist allerdings notwendig, denn bei einer Mondphase von mehr als 80% wäre auch bei kleiner Öffnung und hoher Vergrößerung die Blendwirkung noch zu stark. Mit dem variablen Polfilter senke ich die Helligkeit auf ein komfortables Maß und beobachte das Juragebirge der Regenbogenbucht.

Auffällig ist das helle Band des Gebirgsrückens, welches vom Krater Bianchini ausgehend einen Bogen nach Südwesten zieht. Am südwestlichen Rand von Bianchini wirft der Gebirgszug einen Schatten in ein Tal, der eine auffällige Struktur bildet. Das Juragebirge kann auch als „goldener Henkel“ beobachtet werden, wenn die Gebirgsspitzen gerade aus dem Schatten herausstehen und von der Sonne beleuchtet werden. Für diese Beobachtung ist es aber zu spät, denn die Sonne ist schon über dem Regenmeer aufgegangen und der Mondtag beginnt hier bereits.